Grußwort der Vorsitzenden
Liebe Besucher:innen,
ein herzliches Willkommen aus Nordrhein-Westfalen zur
21. Integrationsminister:innenkonferenz unter dem Motto „Vereint in Vielfalt“
Nordrhein-Westfalen wird am 1. Juli den Vorsitz der 21. Integrationsminister:innenkonferenz für zwölf Monate übernehmen. Die Konferenz kehrt damit gewissermaßen zu ihren Ursprüngen zurück. Denn die erste Integrationsminister:innenkonferenz überhaupt hat auch in Nordrhein-Westfalen stattgefunden. Wir freuen uns, sie im kommenden Jahr in NRW begrüßen zu dürfen und danken unserem Vorgängerland Niedersachsen für die geleistete Arbeit
NRW ist traditionell ein Einwanderungsland. Wir haben viel Erfahrung, was Migration und Integration angeht – mit allen Dingen, die vor allem gut gelingen und gut gelungen sind, aber auch mit allen Herausforderungen. Mit Duisburg und Essen haben wir Tagungsorte mit engem historischem Bezug zu unserem Thema gewählt. Wir werden durch Duisburg Marxloh gehen und auf der Zeche Zollverein in Essen tagen, also in Städten, die Anziehungspunkte für die frühe Einwanderung in unserem Bundesland waren. Millionen Männer, Frauen und Kinder mit den unterschiedlichsten Lebensgeschichten, Fähigkeiten und Hoffnungen sind zu uns gekommen. Viele sind geblieben, haben Familien gegründet, Unternehmen aufgebaut und sind heute fester Bestandteil der nordrhein-westfälischen Gesellschaft. Mehr als 30 Prozent der Menschen an Rhein und Ruhr haben eine Einwanderungsgeschichte. Integration ist Zukunft und nicht Zugeständnis.
„Vereint in Vielfalt“ – dieses Motto der Konferenz ist unser Kompass, um Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzuführen. Die Gestaltung gelebter Vielfalt ist eine zentrale Zukunftsaufgabe – einerseits, weil Vielfalt längst gelebte Alltagsrealität in unserem Land ist und andererseits, weil die Vielfalt der Menschen, die zu uns kommen oder bereits gekommen sind, für die Aufrechterhaltung unseres Wohlstands und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt notwendig sind. Deshalb wird ein Schwerpunkt unseres Vorsitzes die Frage von Teilhabe, Zugehörigkeit und Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft sein. „Vereint in Vielfalt“ heißt sich einzusetzen für eine plurale Demokratie, eine offene Gesellschaft, gegenseitigen Respekt und faire Chancen für alle.
NRW war immer wieder Impulsgeber für integrationspolitische Fortschritte. Wir brauchen eine gut aufgestellte und dauerhaft angelegte Integrationsinfrastruktur. Wir sind in NRW wichtige Schritte für mehr Teilhabe und die Steuerung von Integrationsprozessen gegangen. Gleichermaßen hat die Integrationsminister:innenkonferenz immer wieder wichtige Impulse für eine nachhaltige Integrationspolitik gesetzt. Wir sehen die Herausforderungen, die vor allem vor Ort sichtbar werden. Es ist aber immer auch das Selbstverständnis der Integrationsminister:innenkonferenz gewesen, die Chancen von Integration und Teilhabe zu betonen und die notwendigen Schritte für ihre Umsetzung zu beschreiben.
Wir werden die Forderungen der Länder zur Migrations- und Integrationspolitik gegenüber dem Bund mit Nachdruck vertreten. Der Koalitionsvertrag lässt erahnen, dass dies notwendig sein wird. Wir müssen zurückkehren zu einer differenzierten Debatte über die Steuerung von Migration und Integration. Wir brauchen die Potentiale, die Kompetenzen und das Engagement derer, die zu uns gekommen sind - ob als Geflüchtete oder im Wege der Arbeitsmigration. Für mich und die gesamte Integrationsministerkonferenz ist klar: Deutschland ist schon lange ein Einwanderungsland. Deutschland ist auch heute Einwanderungsland und wird es auch in Zukunft bleiben. Diese Vielfalt hat unser Land geprägt und sie ist auch eine Stärke unserer modernen Gesellschaft und Demokratie.
Ich freue mich auf viele Begegnungen und Gespräche in den kommenden Monaten.
Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration
